In den zurückliegenden Jahrhunderten ließen sich zahlreiche Adlige in ihren Gärten Einzel- oder Familienbegräbnisstätten, fern von Kirchen und Friedhöfen, anlegen. Als Gestaltungsprinzip wählte man Memorialbauten (Urnen und Obelisken) oder historisierende Grabarchitekturen (Pyramiden, Tempel, Kapellen). Friedrich II. hat testamentarisch verfügt, in seinem Garten von Schloss Sanssouci begraben zu werden, sein Bruder Prinz Heinrich ließ sich bereits zu Lebzeiten eine Pyramide im Schlossgarten Rheinsberg als Begräbnisplatz errichten. Hermann Fürst von Pückler-Muskau liegt in seiner Pyramide im Park von Branitz bei Cottbus. Pyramiden waren nicht immer Grabstätte. Carl Gotthard Langhans entwarf 1791 für König Friedrich Wilhelm II. von Preußen die als Eiskeller genutzte Pyramide im Neuen Garten von Potsdam. Sie steht dort neben anderen ägyptisierenden Architekturzitaten (Sphinx, Obelisk) und zeugt von der Ägyptenbegeisterung am Ende des 18. Jahrhunderts.
Entwürfe von Carl Gotthard Langhans für ein Mausoleum (1784) zeigen eine Pyramide mit klassizistischen Portalen. Hierzu gehören Zeichnungen, die alle Details des Garzauer Portals enthalten. So liegt die Annahme nahe, dass der Architekt des Brandenburger Tores von Berlin die Vorlage für das Pyramidenportal von Garzau lieferte. Der Nachweis, dass er, wie zu vermuten ist, auch den Baukörper der Pyramide entwarf, war bisher nicht zu erbringen. Als Architekt der ersten Berliner Tierarzneischule stand Langhans in engem Kontakt zum Grafen Carl August von Lindenau aus Machern bei Leipzig, der als Königlicher Oberstallmeister zum ersten Direktor dieser Einrichtung berufen wurde. Zur gleichen Zeit ließ sich Graf von Lindenau 1792 in seinem Landschaftsgarten von Machern eine Pyramide errichten. Entstehungszeit und architektonische Ähnlichkeit der Pyramidenportale von Machern und Garzau lassen den Einfluss von C. G. Langhans in beiden Fällen vermuten.
In Garzau sind die gestalterischen Merkmale des Bauwerks durch die Rekonstruktion wieder sichtbar geworden. Die pyramidale Grundform hat ihr Vorbild in Ägypten, das Portal erinnert an einen griechischen Tempeleingang, und die zwei übereinanderliegenden Gewölbe im Inneren mit dem Deckenauge zwischen Hauptsaal und oberer Kuppel haben architektonische Vorläufer sowohl in der Antike als auch in Sakralbauten der Renaissance und des Barock. Die architekturgeschichtlichen Wurzeln für die Grundform „Gewölbe“ liegen im antiken Rom. Das Gewölbe des heidnischen Pantheons (um 120 n. Chr.) mit seiner zentralen Lichtöffnung wurde zum Prototyp christlicher Kuppelbauten und ist metaphorischer Ausdruck für das Himmelsgewölbe.
Die Pyramide des Grafen v. Schmettau ist von singulärem Aufbau und in Deutschland ohne Parallele.
Der Bestimmungszweck der Pyramide stand, zitiert nach v. Reichenbach, auf einer Tafel am Pyramideneingang: „Der Dankbarkeit ward dies Denkmal errichtet und zur Ruhestätte bestimmt. Friedrich Wilhelm Graf von Schmettau, den 22ten April 1784. Dankbare Gefühle wiegen den Menschenfreund in den sanftesten Schlummer des Todes. Beim Anblick seiner Gruft ruft ihm der Gefühlvolle zu: hier schläft der Dankbare.“ Verlässt man sich auf die Schilderung v. Reichenbachs, der die Pyramide als Grabstätte für ihren Erbauer benennt, so hätte sich die Intention des Grafen später gewandelt.