Die Gestaltung des Gartens machte schnell Fortschritte. Ein Besucher schrieb am 12. Juni 1781: „Dieses Guth hat der Graf Schmettau (…) von einem Herrn Loeben für 24 Tsd. rtl. gekauft und für diese kurtze Zeit ist es ganz unglaublich verschönert worden“. Dass v. Schmettau die Seenlandschaft am Rande des Dorfes Garzau für die Anlage seines Gartens bereits vorfand, ist zu vermuten, da zwei Mühlen zwischen den Dörfern Garzau und Werder durch gestautes Wasser angetrieben wurden. Umfangreiche Geländemodellierungen für den Park sind nicht bekannt.
Seine Zeitgenossen Graf Carl Heinrich August v. Lindenau und Fürst Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau legten in Machern bzw. in Wörlitz ebenfalls englische Gärten an, die im Gegensatz zu Garzau erhalten blieben. In Garzau ist das Wechselspiel von kleinen Seen, Hügeln, Wiesen und Wegen nicht mehr erlebbar. Mit Beseitigung der Wehre am Mühlenfließ Mitte des 19. Jahrhunderts verschwanden die Seen. Es entstanden landwirtschaftliche Nutzflächen. Während die Ideengeber anderer Gartenlandschaften bekannt sind, kennen wir in Garzau mit Sicherheit nur den Auftraggeber. Welche Gärten dem Grafen Vorbild waren, welche er auf Reisen zur Landvermessung als Kartograph besuchte und vor dem Beginn der Arbeiten in Garzau kennen lernte, ist nicht überliefert. Ideenmagazine und Musterbücher für Gärten könnten ihm als Anregung gedient haben. Ein Besuch des Grafen v. Schmettau in Dessau-Wörlitz ist 1783 nachweisbar, als die Arbeiten in Garzau bereits weit fortgeschritten waren. Nach v. Reichenbach stand die Gedenkurne für die Mutter des Grafen bereits im April 1783 auf einer Insel im Park, und eine Inschrift an der Pyramide zeigte das Jahr 1784. 1783/84 begab sich v. Schmettau auf eine Reise nach Frankreich und England. Persönliche Eindrücke von englischen Gärten dieser Reise liegen zeitlich nach der Konzeption für den Garzauer Garten.
Der Gartenplan gibt den Park mit seinen landschaftlichen Strukturen und Staffagen wieder. Zahlreiche Linien durchziehen den Park, die nicht alle begehbaren Wegen oder Sichtachsen entsprochen haben. Im Zentrum des Plans findet man die Pyramide auf einem Hügel, von ihr gehen strahlenförmig Achsen aus, die Südachse zeigt zum Herrenhaus. M. Seiler1 hat die Linienführungen einer intensiven Analyse unterzogen und sie geodätischen Achsen zugeordnet. Viele von ihnen verlaufen in die Richtung der Kirchtürme umliegender Dörfer. Mit dem Achssystem wurden in den Garzauer Anlagen des Topographen v. Schmettau bemerkenswert eigene Wege in der Strukturierung der Landschaft beschritten.
Leopold v. Reichenbach beschrieb in schwärmerischem Duktus seiner Zeit Partien und Architekturen im Garten, die mit den kolorierten Parkansichten der Zeichner und Kupferstecher Friedrich Genelly, C. B. Schwarz, P. Haas und Dümbte korrespondieren. Einige Stationen der Wanderung durch den ehemaligen Park, wie ihn v. Reichenbach erlebt hat, sollen hier erwähnt werden. Am Herrenhaus, einem „Gebäude (…) im edlen Styl einer einfachen, aber guten Bauart aufgeführt“, beginnt der Spaziergang. Im Haus werden Atmosphäre und Einrichtung geschildert, insbesondere die Bibliothek mit ihrer Büchersammlung und Bildnissen von Geistesgrößen, auf „einem großen Schreibtisch von guter Erfindung in der Mitte des Zimmers stehen eine vortrefliche Uhr in Pyramidal=Form, und verschiedene mathematische, physikalische und optische Instrumente. Redende Beweise der Gelehrsamkeit und Kunstliebe des glücklichen Eigenthümers dieser Kunstwerke.“ Den Spaziergänger führt der Weg an einem kleinen Flüsschen entlang, schließlich „zu einem finstern schattenreichen Platz, auf welchem ein Badehaus stehet, mit der Aufschrift: Mari marharbe. Das geräumige Badehaus ist von außen ländlich mit Birkenborke bekleidet. Ein doppeltes Dach giebt demselben den Vorzug der Neuheit, und das helle Wasser dieses Bades ist anlockend und kühlend“.
Abweichend von L. v. Reichenbachs Schilderung standen gemäß dem erhaltenen Kupferstich Genellys über der Tür der Garzauer Hütte die Worte „Mari Ewharre“, d.h. “Heiliger Platz mit Haus“ (nach Hartke2). L. v. Reichenbach hat das Badehaus nur als „Neuheit“, nicht als otahitische Architektur beschrieben. Der Zeichner Genelly bezeichnet die exotische Hütte mit Doppeldach als „Bad und Haus wie auf Otahita nach Cook“. Ob und wie das Badehaus genutzt wurde, ist nicht überliefert.
Anregungen für die Errichtung von otahitischen Hütten und Kabinetten in Parks im Ausgang des 18. Jahrhunderts gaben Berichte von Weltreisenden, die Europäern eine ihnen bis dahin weitgehend unbekannte Welt vorstellten. Georg Forsters 1777 veröffentlichter Bericht über seine Teilnahme an der Expedition zu den Inseln der Südsee, insbesondere nach Tahiti, hat viel Aufmerksamkeit erregt. 1779 berichtete Forster in Berlin von seiner Reise auf dem Schiff der britischen Admiralität unter Kapitän James Cook. Seine viel beachteten Schilderungen nährten die Vorstellung von einem unbeschwerten Leben auf Tahiti - als Beispiel eines vermeintlich paradiesischen Urzustands der menschlichen Gesellschaft. Diese Verklärung war der Hinwendung zur Natur im Sinne Rousseaus verwandt. Das otahitische Badehaus v. Schmettaus gilt als Prototyp für andere otahitische Anlagen seiner Zeit. In mehreren Gärten begegnete man otahitischen Hütten als neuartiger Staffagearchitektur. So entwarf C. G. Langhans 1789/90 im Auftrag des Königs Friedrich Wilhelm II. von Preußen ein otahitisches Angelhaus für den Schlosspark Charlottenburg, und Prinz Ferdinand ließ nach 1785 im Park vom Schloss Bellevue ein „Cabinet Otahitien“ errichten. Alexander von Humboldt schrieb 1808 über diese Zeit: „Durch Forsters anmutige Schilderung von Otaheiti war besonders im nördlichen Europa für die Inseln des Stillen Meeres ein allgemeines, ich könnte sagen, sehnsuchtsvolles Interesse erwacht“.
Im Garzauer Park ging v. Reichenbach, vom Badehaus kommend, am Mühlenfließ entlang und erreichte eine Grotte: „Unter einem Hügel liegt eine einfache Grotte von Feldsteinen. Sie ist zu Ruhesitzen bestimmt. Der Eingang und die Anordnung des Innern zeigen ihre Bestimmung. Diese Grotte ist oben gewölbt und von außen mit Rasen bedeckt, woher sie den Anschein eines Hügels hat. (…) Durch ihre Einfachheit, und durch die Umschattung einiger scheinbar willkührlich da stehenden Bäume hat sie das Ansehen des Werks eines Eremiten“. Unweit davon stand am Fließ an einer weiteren Grotte das „Brustbild einer Minerva in weißem Marmor, aus deren Auge Weisheit, Würde und Milde strahlt“. Weiter heißt es bei v. Reichenbach: „In einiger Entfernung vor sich hat man den Anblick einer herrlichen Brücke, der berühmten Brücke zu Rialto ähnlich, deren weißer Anstrich, und passend daran angebrachte Verzierungen, einen schönen Kontrast gegen das helle Grün der dabei stehenden Büsche machen“. Der Spaziergänger gelangte an „das Ufer des Hauptstroms, und nachdem man das hier bereit liegende kleine Schiff bestiegen hat, rudert man sich selbst vermittelst eines in Rollen gehenden Taues an das gegenseitige Ufer,(…) und besteigt nunmehr die Insel (…) Hier steht das schöne Denkmal der würdigen Frau Mutter des Herrn Grafen von Schmettau.(…) Um das Brustbild steht die Umschrift: M. Gemahlin des Feldmarschalls Grafen von Schmettau, gestorben den 23 April 1771 zu Berlin“. Über eine Brücke verließ man die Insel und ging einen Weinberg hinauf. „Die höchste Spitze dieses Berges trägt ein hohes Gebäude in ähnlicher Form der alten Egyptischen Pyramiden, ganz von Stein erbauet. Es ist von weitem Umfang, und die Höhe desselben beträgt einige vierzig Fuß“.
Auf einem anderen, hiervon unweit gelegenen Hügel, den spätere Besitzer des Gutes Garzau als Erbbegräbnis nutzten, stand ein offenes Borkenhaus. „Auf acht mit Borke bekleideten Pfeilern ruht ein leichtes Dach, und aus diesem ländlichen Gebäude erscheinen die Dörfer Rehfeld, Klosterdorf und der Tempel der Dankbarkeit und des Todes (i.e. die Pyramide) durch die Oeffnungen der davor liegenden Gehölze“.