Förderverein "Pyramide und Schlosspark Garzau e.V."

Biographische Zeittafel des Grafen F. W. C. von Schmettau

Biographische Zeittafel des Grafen F. W. C. v. Schmettau

1743 13. April Friedrich Wilhelm Carl v. Schmettau wird in Berlin geboren. Vater: Samuel Reichsgraf v. Schmettau (1684 - 1751), stand in kaiserlichen und preußischen Diensten, er war Feldmarschall und Grand maitre der Artillerie in Preußen, Kartograph und Diplomat. Mutter: Anna Mariana, geb. Rüffer (1718 od. 1721 - 1771).

1752 Die Mutter schickt ihn zusammen mit seinem Bruder Ferdinand (1741 - 1793) ein Jahr nach dem Tod des Vaters auf die Ritterakademie nach Brandenburg. Seine Schwester Amalie, spätere Fürstin Gallitzin (1748 - 1806), wird mit 4 Jahren zu den Ursulinen ins Kloster nach Breslau geschickt.

1756 - 1763 Teilnahme am Siebenjährigen Krieg im Regiment des Prinzen Ferdinand (1730 - 1813), Bruder Friedrichs II.; mehrfache Verwundungen im Krieg.

1763 - 1778 Er ist Adjutant des Prinzen Ferdinand, der auch sein Pate ist. Dem Prinzenhof bleibt er lebenslang in Freundschaft verbunden.

1764 - 1773 Er verfasst den Bericht über „Militärische Einrichtungen der Preußischen Infanterie zu Friedenszeiten“.

1767 F. W. C. v. Schmettau wird zu drei Monaten Festungshaft verurteilt, da er den Überbringer gefälschter Liebesbriefe an seine Schwester Amalie verprügelt hat.

1767 - 1787 Arbeiten an der Kabinettskarte. In Zusammenarbeit mit Friedrich Wilhelm Graf von der Schulenburg - Kehnert (1742 - 1815) und unter Mitwirkung von Mitarbeitern werden die Gebiete Ostpreußen, Westpreußen, Schlesien, das Herzogtum Weimar, Sachsen, Schmalkalden, Böhmen, Mecklenburg - Strelitz und Mecklenburg - Schwerin u. a. Regionen, auch unter Verwendung bereits existierender Vorlagen, vermessen, zusammengestellt und gezeichnet.

1775 König Friedrich II. empfiehlt dem Domstift zu Havelberg Graf v. Schmettau als Domherrn. Vom Stift wird er neben sieben weiteren Praebendeempfängern als Domherr geführt.

1778 F. W. C. v. Schmettau nimmt am Bayerischen Erbfolgekrieg teil und wird zum Brigademajor ernannt. Da er den Unmut Friedrichs II. provoziert, entlässt ihn der König aus der Armee.

1779 Er kauft das Gut Garzau und legt hier in wenigen Jahren einen weitläufigen Landschaftsgarten an, er wohnt weiter in Berlin in der Wilhelmstraße, lässt das Gut verwalten und baut Invalidenetablissements auf dem neu erworbenen Landsitz.

1780 Er erleidet einen schweren Jagdunfall. 1783/84 Bildungsreise nach Frankreich und England, sein Weg führt ihn über Anhalt- Dessau.

1786 Die „topographisch-oekonomische und militärische Karte des Herzogthums Mecklenburg - Schwerin in 16 Blättern“ ist fertig und wird zur Subskription im „Journal des Luxus und der Moden“ am 16. Juli angekündigt. Er kalkuliert den Gesamtwert der Ausgabe mit 3.500 Reichstalern.

1786 Am 22. Dezember schließt er einen Vertrag mit Herzog Carl August von Sachsen - Weimar - Eisenach über eine Leibrente ab. Darin werden ihm für 10 Jahre 200 Taler jährlich für die Überlassung von Karten und Rissen zugesichert.

1786 Nach dem Tod Friedrichs II. denunziert man v. Schmettau beim neuen König Friedrich Wilhelm II. Sein vormals gutes Verhältnis zu Friedrich Wilhelm in dessen Kronprinzenzeit wird durch Berater des Königs untergraben.

1787 Graf Schmettau wird als Oberst ohne besondere Aufgaben wieder in die Armee aufgenommen. Am 22.12. wird er Ehrenmitglied der Akademie der Künste zu Berlin.

1789 Es erscheint sein Buch „Über den Feldzug der preußischen Armee in Böhmen im Jahre 1778 unter eigener Anführung seiner Maje(s)tät des Königs. Nebst einigen Bemerkungen über das Praktische der Kriegeskunst“ mit kritischer Bemerkungen zur Heeresführung Friedrichs II. im sog. Kartoffelkrieg.

1790 Am Hof des Königs Friedrich Wilhelm II. sind v. Moellendorff, v. Bischoffwerder und v. Schulenburg - Kehnert Kontrahenten des Grafen v. Schmettau. Er nimmt nach jahrelangen Querelen selbst Abschied von der Armee, da man ihm vorwirft, Landkarten nicht selbst erstellt und dafür unberechtigt 12.000 Taler vom König erhalten zu haben.

1790 Kauft er die Güter Ragow und Merz in der Nähe von Beeskow.

1797 v. Schmettau wird vom nächsten König Friedrich Wilhelm III. rehabilitiert und 1799 zum Generalleutnant befördert.

1802 Er verkauft das Gut Garzau, 1803 auch die Güter Ragow und Merz.

1803 Am 11. Juli hinterlegt v. Schmettau sein Testament beim Kammergericht in Berlin. Kinderlos und unverheiratet, bestimmt er seinen Neffen Graf Leopold v. Schmettau (1780 - 1839), den ältesten Sohn seines Bruders Ferdinand, zum Universalerben.

1804 Am 21. März kauft er Schloss Köpenick von der Krone für 11.000 Taler. Königin Luise hat vorher auf diesen möglichen Witwensitz zu Gunsten des Verkaufs verzichtet. In Köpenick lässt er zwei Torhäuser errichten, baut das Treppenhaus um, gibt der Fassade einen klassizistischen Farbanstrich und gestaltet ein Memorialkabinett für Friedrich II.

1805 Er erhält den Roten Adlerorden.

1806 Im September zieht er unter dem Oberbefehl des Herzogs von Braunschweig in den Krieg gegen Napoleon. Er befehligt eine der sechs preußischen Divisionen. In der Schlacht von Jena und Auerstedt wird er beim Dorf Hassenhausen schwer verwundet, in das Haus der Charlotte von Stein nach Weimar gebracht, verstirbt im Schloss am 18. Oktober und wird auf dem Friedhof der Jakobskirche beigesetzt.

1806 Am 27. Dezember sucht Prinz August (1779 - 1843), jüngster Sohn des Prinzen Ferdinand und Neffe Friedrichs II., J. W. v. Goethe auf. Goethe schreibt in sein Tagebuch: „…er bestellte bey mir ein Monument für den Grafen Schmettau“ Goethes Entwurf kam nicht zur Ausführung. 1808 Nach einem Entwurf von J. H. Meyer wird vom Bildhauer C. G. Weiser der Grabstein angefertigt und aufgestellt.

Grab des Grafen F. W. C. v. Schmettau auf dem Jakobskirchhof in Weimar (Aufnahme 2008)

Ob die Inschrift am dreiseitigen Obelisk von Goethe stammt, ist nicht sicher: “Zum Krieger von Friedrich / zum Menschen durch Wissenschaft / und Gefühl gebildet / wird sein Andenken / in der Geschichte / wie im Herzen / seiner Freunde nie erlöschen / / Sein Vaterland liebend / seine Fürsten verehrend / sah er unter dem grossen König / Preussens höchsten Flor, / glücklich dass er dessen Fall / nicht überlebte / / Carl Wilh. Graf v. Schmettau / Königl. Preuss. Gen. Lieutenant/ gebohren d. XII Apr. MDCCXLII / starb zu Weimar XVIII Oct. MDCCCVI / den Heldentod / an den Folgen der zu Auerstädt / erhaltenen Wunden“